Pflanzanleitung für Heckenpflanzen als Wurzelware

Vorbereitung

Wurzelware können Sie ausgezeichnet selbst pflanzen. Dafür haben Sie auch keine dunkelgrünen Finger nötig, sondern nur diese Pflanzanleitung. Zuerst ist es mal praktisch, alles bereitzustellen, was Sie bei der Einpflanzung von Wurzelware nötig haben:

  • Gartenwerkzeug für die Entfernung des Unkrauts;
  • Einen Spaten
  • Eine Schnurrolle
  • Kleine Absteckpfähle
  • Einige Eimer
  • Wasser
  • Eventuell Pflanzenerde
  • Eventuell Sand

Alles bereitgestellt? Dann können Sie mit der Arbeit anfangen:

  • Holen Sie zuerst die Wurzelware aus der Verpackung. Entfernen Sie alle Stricke und Label und setzen Sie jede Heckenpflanze mitsamt den Wurzeln einige Stunden in einen Eimer mit Wasser. Während die Wurzeln ordentlich Wasser aufsaugen, können Sie die Stelle, wo die Hecke entstehen soll, vorbereiten;
  • Machen Sie einen Streifen von wenigstens 80 cm unkrautfrei, 40 cm an jeder Seite der neuen Hecke;
  • Schlagen Sie am Anfangs- und Endpunkt und an den Ecken der neuen Hecke einen Absteckpfahl. Danach spannen Sie eine Schnur zwischen den Absteckpfählen.  Mit dieser gespannten Schnur können Sie sicher sein, dass die Hecke später schön gerade steht. Bei einer sehr langen Hecke ist es praktisch, zwischen den End- und Anfangspunkten und Ecken zusätzliche Absteckpfähle zu setzen;
  • Graben Sie nun eine Pflanzgrube van ca. 20 cm breit (ca. 1 bis 1,5 Spatengröße). Die Tiefe sollte 5 à 10 cm tiefer als die Wurzellänge sein. Die Wurzeltiefe ist die totale Länge der Wurzeln ab dem Stamm bis hin zum tiefsten Punkt;
  • Fügen Sie eventuell etwas Pflanzenerde in die Pflanzgrube und der ausgegrabenen Erde zu. Auf diese Weise schaffen Sie einen guten, nährstoffreichen Boden für die Wurzelware, in dem sie gut wachsen können. Achten Sie aber darauf, dass Sie in die Pflanzgrube niemals Kunst)dünger geben, und diesen auch nicht sofort nach der Pflanzung ausstreuen. Die Wurzeln könnten dadurch verbrennen, und das wäre kein guter Start für Ihre Hecke;
  • Ist der Boden sehr nass oder werden die Wurzelwaren in einem undurchlässigen Lehm- oder Moorboden stehen? Fügen Sie dann etwas Sand an die Erde hinzu, damit der Boden etwas weniger kompakt und die Durchlässigkeit verbessert wird;
  • Sind inzwischen schon einige Stunden vergangen? Wenn nicht, dann warten Sie noch kurz. Trinken Sie noch in Ruhe eine Tasse Kaffee. Wenn ja, können Sie die Pflanzen aus den Eimern holen und neben die Pflanzgrube legen. Verteilen Sie diese gleichmäßig über die Länge der neu zu formenden Hecke. So wissen Sie sicher, dass Sie genug Pflanzen haben und die Aufteilung gut ist;
  • Wenn Sie zusätzliche Pflanzen gekauft haben, damit Sie eventuell nicht gut angewachsene Teile der Hecke ersetzen können, pflanzen Sie diese irgendwo in Ihrem Garten ein;

Das Einpflanzen

Das war die Vorbereitung, nun werden die Wurzelware wirklich in die Erde gepflanzt.  

  • Setzen Sie die erste Heckenpflanze aufrecht in die ausgegrabene Pflanzgrube und füllen Sie diese danach mit der ausgegrabenen Erde, die Sie eventuell mit Gartenerde gemischt haben. Das Geradehalten der Pflanze und das gleichzeitige Auffüllen der Pflanzgrube kann man am besten gesellig zu zweit machen.
  • Achten Sie darauf, dass Sie die Pflanzen ebenso tief setzen, wie sie beim Züchter gestanden haben. Das sehen Sie an den Erdresten der Wurzeln und an der Unterseite des Stamms. Sorgen Sie darum dafür, dass alle Erdreste genau unter der Erde verschwinden. Es dürfen also auch keine Erdreste über dem Boden sein, aber auch keine ‘sauberen‘ Teile unter der Erde;
  • Und siehe da, der Anfang ist gemacht! Wiederholen Sie nun jeden oben beschriebenen Schritt für jede Heckenpflanze, bis dass Sie den letzten Absteckpfahl erreicht haben und keine Pflanzen mehr horizontal liegen;
  • Stehen die Wurzelnackten Heckenpflanzen nun gut auf Ihrem Platz? Stampfen Sie dann die Erde rundum der Hecke kräftig an. Aber auch nicht zu kräftig stampfen, denn dann könnten Sie die Wurzeln beschädigen;
  • In windreichen Gegenden ist es vernünftig, die Hecke mit Bambusstöcken oder mit kleinen Pfählen mit Draht zu fixieren, sodass die Hecke nicht umwehen kann oder mit der vorherrschenden Windrichtung mitwächst;
  • Schaufeln Sie eine kleine, 10 cm hohe Mulde rund um den Stamm jeder Heckenpflanze für das Gießwasser. Geben Sie den Pflanzen danach ausreichend viel Wasser. Gehen Sie dabei aus von 5 Liter Wasser pro Pflanze für die kleineren Pflanzen bis zu 1 m hoch und 10 Liter pro Pflanze für Heckenpflanzen, die größer als 1 m sind. Ist die Erde schon sehr nass? Dann geben Sie natürlich weniger Wasser.

Zu welchem Zeitpunkt sollte man die Wurzelware besser nicht pflanzen?

  • Bei extremer Trockenheit, dann besteht die Möglichkeit, dass die Hecke austrocknet;
  • Bei sehr schwerem Regenfall. Der Boden kann dann ‘anlaufen‘, was bedeutet, dass der Boden so kompakt wird, dass die Pflanzen keine neuen Wurzeln mehr bilden können;
  • Bei starkem Wind. Auch dann besteht die Möglichkeit, dass die Hecke austrocknen oder schief stehen kann, da die Wurzeln noch nicht fest im Boden angewachsen sind;
  • Bei Frost. Es ist nicht nur schwierig, eine Pflanzgrube im gefrorenen Boden zu graben, aber es besteht zudem auch noch die Möglichkeit, dass die Wurzeln gefrieren;

Pflege der Wurzelware

Und da steht Ihre neue Hecke dann! Jetzt ist es wichtig, dafür zu sorgen, dass die Hecke gut wächst und dass Sie lange davon genießen können. Wie pflegen Sie nun die Wurzelware? Erstens müssen sie regelmäßig gegossen werden. Im (späten) Frühjahr und im Sommer haben sie 5 bis 10 Liter Wasser pro Meter Hecke nötig und das 1 bis 2 x wöchentlich. Das ist aber auch abhängig vom Wetter und der Bodenbeschaffenheit. Wenn es viel geregnet hat und der Boden von Natur aus schon sehr nass ist, können Sie die Wassermenge halbieren. Am besten kann man abends gießen, sodass weniger Wasser verdampft und die Pflanzen das Wasser besser aufnehmen können.

Außerdem ist es wichtig, in den ersten Jahren nach der Pflanzung aber auch noch danach, die Umgebung der Hecke unkrautfrei zu halten. Das Unkraut saugt nämlich auch die Feuchtigkeit und die Nährstoffe auf, die für die Pflanzen aber sehr nützlich sind. Das ist vor allen Dingen bei den kleineren Wurzelnackten Heckenpflanzen wichtig, ganz sicher in den ersten 2 oder 3 Jahren. Das Unkraut kann dann noch über die kurze Hecke hinauswachsen und diese ersticken lassen. Das wäre doch jammerschade, oder? Außerdem sieht eine so schöne Hecke die mit Unkraut umringt ist auch sicher nicht so ansprechend aus.

Schließlich muss die Hecke natürlich regelmäßig auf die richtige Art und Weise geschnitten werden. Mehr Informationen über den Zurückschnitt von Heckenpflanzen finden Sie unter Häufig gestellte Fragen und auf der Informationsseite der verschiedenen Arten Heckenpflanzen.

Haben Sie Fragen oder Bemerkungen hinsichtlich dieser Pflanzanleitungen für Wurzelware? Nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf.